Zusammenfassung historischer Daten zur Geschichte von Feuerwaffen

von 1250 - 1820

um 1250 Nach Überlieferung über den Einsatz von "Feuerwaffen" sollen die Tataren bei Leibnitz im Kampf gegen Polen und Schlesier Feldssteine als Geschosse aus Rohren verschossen haben. um 1325 Für die Verteidigung von Venedig wurden  Kanonen aus Eisenrohren, die über einen Dorn in mehreren Lagen geschmiedete wurden angefertigt. Als Geschosse dienten Eisenkugeln. Das Mehlformige Pulver wurden durch Auflegen von Holzkohle auf das Zündloch des Rohres gezündet.
um 1350 Erste Geschütze mit aus Bronze gegossen Rohren, die Kugelförmige Steine verschossen. Ebenso wurden erste großkalibrige Mörser hergestellt.  um 1360 Erste Handbüchsen mit aus Eisen geschmiedeten Rohren entstanden. Diese Handbüchsen waren für kleinkalibrige Eisenkugel ausgelegt. Die Geschosse konnten jeden "Harnisch" durchdringen"
um 1390 Die "Tannenbergbüchse" entstand (Datiert 1380-1395). Sie ist die älteste datierbare Büchse mit gegossenem Bronzerohr, die bei Ausgrabungen an der Burg Tannenberg (Hessen) im Jahre 1849 gefunden wurde. um 1400 Erscheinen von Felgeschütze zur "Einmann Bedienung" bestanden aus Rohren die lose in einem Holzbalken eingelegt waren.
um 1420 Die Lunte wurde erfunden. Hanfstricke wurden in Bleizucker gebeizt. So bekamen diese die Fähigkeit nur langsam zu klimmen. Die präparierten Hanfstricke wurden zur Zündung von Büchsen mit "Luntenschlössern mit Hebelbetätigung" eingesetzt. um 1445 Die ersten Orgelgeschütze mit nebeneinander gebündelten Rohren, die auf zweiräderigen Karren befestigten waren tauchten auf. Gezündet wurden diese mit Lunten, einzelne oder gemeinsam über eine große Zündpfanne.
um 1450 Erste Schlosse mit Funkenzündung, der Funke wurde durch Reibung eines Schwefelkies an einer rauen Oberfläche erzeugt. um 1480 Im maurischen Raum tauchten die ersten Schlosse mit Schnapphahn und äußerer Feder auf.
um 1495 Herstellung von handgebohrten Läufen in Italien und Spanien. Damit zeitgleich die Erfindung des Kalibersystems basisierend auf dem Verhältnis Bohrungsdurchmesser und Steingewicht der Kugel. um 1500 Verbesserung des Luntenschlosses, in dem eine Feder zur Rückstellung der Lunte nach dem Feuern in die Ausgangslage, angebracht wurde.
um 1515 Erste Radschlosse kamen zum Einsatz. Musketen mit einer Länge von bis zu 2 Meter wurden unter Verwendung von "Gabelstützen" eingesetzt. um 1530 Das Luntenschloss wurde durch eine drehbaren Pfannendeckel verbessert. Herstellung erste Gewehre mit Korn und kleinem Zielrohr (länglicher Diopter).
um 1540 Erste Waffen mit Hinderladereinrichtung in Form einer herausnehmbarer Kammer und Scharnierverschluss entstanden. Erscheinen der ersten Revolver mit Steinschlössern. um 1550 Erste für die Vogeljagd bestimmt Waffen mit kleinen abgesenkte Kolben und kleineren Kalibern wurden gefertigt.
um 1560 Das sogenannte "spanische Schnappschloss" wurde von den Holländern modifiziert, in dem ein separater Batteriedeckel angebracht wurde. Diese Schlossart wurde bis ca. 1680 in den "Europäischen Lunten" oder auch "Holländischen Lunten", verwendet. um 1570 Erste Steinschlösser (spanisches Schnappschloss) kamen beim spanischen Heer zum Einsatz. Der Funke wurde durch Aufschlag eine Schwefelkieses auf den Batteriedeckel erzeugt. Der Mechanismus befand sich auf der Schlossaußenseite.
um 1580 Erste Revolver-Rohre mit sechs schüssiger Trommel. um 1590 Befestigung der Läufe mit Schaft durch Laufringen anstelle von Stiften. Büchsen mit sehr dünnen Läufen wurden von arabischen Büchsenmachen gefertigt. Diese Waffen besaßen meist zahlreichen Einlegarbeiten aus Elfenbein und Silberdraht.
um 1595 Erste Läufe mit Haarzügen wurden in Augsburg hergestellt (A. Kotter). um 1600 Verbreitung des Steinschlosses, vornehmlich in Frankreich, damit Ablösung des Schnappschlosses. In Deutschland allerdings war bis 18. Jahrhundert hinein das Radschloss stark verbreitet.
um 1630 Entwicklung von distanzabhängigen Visiereinrichtungen.
Ältestes bekanntes Repetiergewehr von C. Kalthof, England, Verschluss mit Vertikalzylinder und Steinschloss.
um 1650 Erstes erscheinen von Luxusgewehre für die Jagd. Der Büchsenmacher Felix Werder Tiguri fertigt 1652 das älteste bekannte Flintenschloss.
um 1670 Teile der Kaiserlichen Streitkräfte von Österreich werden mit Steinschlossmusketen aus Italien ausgerüstet. um 1690 Von der französischen Armee werden Flinten mit Luntenschloss eingeführt.
um 1722 Erste Preußische Waffenfabrik in Potsdam wird durch Friedrich den Großen eröffnet. Einführung der Preußischen Flinte M1723 hergestellt in Potsdam. Der Kolben in Kuhfuss Form. um 1750 Einführung der Steinschloss - Muskete im Österreichischem Heer (wird bis ca. 1850 im Einsatz bleiben).
um 1760 In Frankreich wird die erste Steinschloss Kavalleriepistole, die auf der Charleville Muskete basisiert, eingeführt. um 1777 Frankreich rüstet seine Armee mit der legendären Muskete M.1777 aus. Der Wirkungsbereich liegt bei 200 Metern, die Reichweite bis 900 Meter.
um 1785 Einführung der Britischen Muskete " Brown Bess" im Kaliber .75. Erfindung des Kaliumchlorid und später Knallquecksilber, als Basis für zukünftige Zünder. um 1800 Erste Metallpatrone wird patentiert (Samuel J. Pauly).
Einführung des Neupreußischen Gewehrs M 1809, das bis ca. 1840 in Gebrauch bleiben wird.
um 1810 Versuche und auch Erfindung des ersten Zündhütchen in London durch vermutlich den Büchsenmacher J. Shaw.
Im Jahr 1815, J. Manton entwickelt "Knallperlen" als Zündmittel bei Perkussions Schloss. 1818 Patentierung einer Knallsubstanz in Kupferröhrchen durch J. Manton.
um 1820  irgendwann geht's hier weiter.
       

 

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Letzte Änderung am: 16. Februar 2009