Mauser 1857 Württembergisches Vereinsgewehr

Das Mauser Gewehr 1857 in Kaliber .54 wurde im Original als "Württembergisches Vereinsgewehr" in einer Stückzahl von immerhin gut 40000 Mustern sowohl in der Oberndorfer Gewehrfabrik wie auch in Suhl bei Schilling angefertigt.

Die Replika kommt von Pedersoli Italien (seit 1998 auf dem Markt). Mittlerweile existieren zwei Auflagen die sich im wesentlichen durch eine geänderte Visierung unterscheiden. Gegenüber der ersten Auflage ist die Visierung um 90 mm nach vorne gerutscht, was ein klareres Zielbild ergibt. Der ursprüngliche Preis lag bei Fa. Frankonia mit 1698 DM recht günstig für die gebotene Qualität.

Schaft - Laufbett: Bei lose sitzenden Laufringen kann durch Unterfüttern (Ölpapier),
eine deutlich verbessert Schusspräzision erreicht werden.
Der Lauf ist mit einer aushakbaren Schwanzschraube versehen.

Technische Details:
Dreibandgewehr, nach originaler Mauser-Bauweise eingehakter 54er 998 mm langer Lauf , fünf rechtsdrehende Züge mit einem
Drall von 1 : 55" , einem Feld - Zug Maß 13,87 -14,245 mm und last but not least
das typische, mit Skala bestückte und verstellbare Breithaupt'sche Quadranten-Visier. Das Visier läst sich stufenlos wie beim Original in der Höhe verstellen. Die Seitenverstellung ist mit einer Schraube fixierbar.


Von Pedersoli mit geliefertes Piston ist unbrauchbar (hat 1,8mm Loch), verwendet wird ein Piston mit Hartmetalleinsatz von Stifter. Die Visierung und Korn wurden angepasst. Zu empfehlen ist eine Kornbreite von 1,6 mm, der Visiereinschnitt sollte an das eigene Sehvermögen angepasst werden.

Die exakte Visierhöhe wird mit der seitlich angebrachten Schraube fixiert. Es ist ratsam die exakte Höhe während dem Schießen auf korrekten Sitz zu kontrolliert. z. B. mit einem Unterlegklotz der sich unter das Visierblatt schieben läst. Die Fixierung der seitlichen Verstellung erfolgt mit mittigen Schraube (feiner Schraubenzieher mit 3 mm Klingenbreite)


Zwei verschieden Geschosse wurden bis jetzt getestet, deren Abmessungen nahezu gleich sind.
Geschoss 1 Länge: 26,33 mm, Durchmesser 14.00 mm Hohlboden 2,0 mm Stärke 6,7 mm tief, Fettrille 1,4 mm breit, 0,5 mm tief kalibriert auf 13.88 mm		Geschoss 2 Länge: 26,30 mm, Durchmesser 14.00 mm Hohlboden 3,6 mm Stärke 5,7 mm tief. Fettrille 1,3 mm breit, 0,7 mm tief kalibriert auf 13.88 mm

Bei Verwendung von Pulver ab der Körnung FFg (z.B. Schweizer Nr. 3) halte man das Gewehr beim Einfüllen des Pulvers schräg und sorge durch leichtes Klopfen auf das Schlossblech bzw. hinterer Lauf dafür, dass das Pulver auch in den Zündkanal rieselt. Das sorgt für eine gleichmäßige Zündung.
15 Schuss mit Schweizer Nr. 4, 54 Grains. Geschoss 1, Fett blau von Dedinski, Ladestock 2 mal aus 30cm Höhe fallen gelassen. nach Visierungs- Korrektur. Bedingungen: windstill, 10°, leicht bewölkt am 3.3.2008 zwischen 15:45-16:30		21 Schuss mit Schweizer Nr. 3 , 72-73 Grains, Geschoss 1, Fett von T. D. (blau), Kugel fest aufgesetzt, d.h. Ladestock 3 mal aus 20 cm Höhe fallen gelassen. Bedingungen: Zeit zwischen 15:00- 16:15, bewölkt, ohne Kunstlicht.
15 Schuss mit Schweizer Nr. 4 (Fg) 55 Grains. Geschoss 1, Fett: Dedinski blau, voll gefettet, Kugel fest aufgesetzt, d.h. Ladestock 3 mal aus 25 cm Höhe fallen gelassen. Witterung: -1° hell, zwischen 11-12		10 Schuss mit Schweizer Nr. 3 (FFg) 50 Grains. Geschoss 1, Fett:Dedinski blau, Kugel fest aufgesetzt, d.h. Ladestock 3 mal aus 25 cm Höhe fallen gelassen. Witterung: -1° hell, zwischen 12-13
8 Schuss mit Schweizer Nr. 4 (Fg) 55 Grains. Geschoss 1, Fett: Dedinski blau, voll gefettet, Kugel fest aufgesetzt, d.h. Ladestock 3 mal aus 30cm Höhe fallen lassen. Witterung: -1° stark bewölkt, windstill, Zeit zwischen 15-16 Uhr, Die acht tief wurde nach Einschalten Hintergrundbeleuchtung geschossen.		15 Schuss mit Schweizer Nr. 4 (Fg) 57 Grains. Geschoss 1, Fett: Dedinski blau, nur die Fettrillen gefettet, Kugel fest aufgesetzt, d.h. Ladestock 3 mal aus 30cm Höhe fallen lassen. Witterung: -1° stark bewölkt, windstill, Zeit zwischen 14-15 Uhr
10 Schuss mit Schweizer Nr. 2 (FFFg) 50 Grains, Geschoß 1 Fett: Robinson Nietsche (blau für Winter) Bedingungen: Tageszeit 14:50 - 15:15, leicht bewölkt, kaum Wind und ohne Kunstlicht.		10 Schuss mit Schweizer Nr. 3 (FFg) 53 Grains, Geschoss 2 Fett: Tilo Dedinski (blau fürs ganze Jahr geeignet) Bedingungen: Tageszeit 15:15 - 15:35, leicht bewölkt, kaum Wind und ohne Kunstlicht.

13 Schuss weder Ölschuss noch Probeschüsse wurden vorher abgegeben. Das Mauser typische "Hochschuss" Problem bei den ersten 2-3 Schüssen gibt es nicht mehr. Pulver mit Schweizer Nr. 4 (Fg), Geschoß 1, Fett: T. Dedinski Bedingungen: Tageszeit 15:30 - 16:00 stark bewölkt, leicht windig Temperatur 12° Abgeklebter Schuss gehört nicht zu der Serie, war benutze Scheibe, man muss halt sparen wo man kann.		15 Schuss (139 Ringe, 97 nach 13 Schuss) Daten: 54 Schweizer 4, Geschoss 1, Dedinski Fett blau, Ladestock 2 mal aus 30 cm fallen gelassen. Temperatur 12°, bewölkt und windig, zwischen 15:30-16:10 (die sieben tief war ein erkannter Zielfehler) 10.3.2008
Nach einigen Versuchen bei unterschiedlichen Bedingungen, ist mit folgenden Komponenten die best möglich Präzision zu erreichen:
Diese Angaben gelten nur für die getestete Waffen und sind können als Richtwert für andere Mauser 1857 Gewehre betrachtet werden. Fertigungsunterschiede bei Lauf und Schaft verlangen das für jede Waffe die besten Komponenten individuell herausgefunden werden müssen. Ein generelles Problem gibt es anscheint bei allen "1857 Mauser" Gewehren, bei sauberem Lauf liegen die ersten zwei, drei Schüsse zu hoch (in 6 oder 7er Bereich). Dann aber ist die Präzision für ein Dienstgewehr wirklich hervorragend.
Stand:10.03.2008